Montag, 14. Mai 2007

Mein Garten lebt

Meine Motivation nachhaltig zu handeln beginnt schon in meinem Garten. Ich habe Freude daran, dass in unserem Garten viele, teils schon seltene, Tiere ihr zu Hause haben. Zum Beispiel haben wir Igel, weil wir an einigen Stellen gehäufte Äste liegen lassen, welche den Igeln als Winterschlafquartier dienen können. In unseren Bäumen nisten zum Beispiel Haubenmeisen, Tannenmeisen, Spechtmeisen (besser bekannt als Kleiber), zudem beobachte ich öfters Goldhähnchen und sogar Bluthänflinge und Hausrotschwänze. In einem Sandsteinhaufen, mitten in der Wiese, finden wir oft dutzende von Molchen, oder auch vereinzelt Erdkröten. Es scheint mir, als würden all diese Tiere zu uns in den Garten flüchten, weil rundherum, meist samstags, mit allerlei Gerätschaften und Giften die Natur bekämpft wird. Allgemein bekannt als „Gartenpflege“... Manchmal amüsiere ich mich, wenn der Nachbar mit dem Hochdruckreiniger seine Steine rund ums Haus reinigt (dabei kommen die Molche, welche sich mit Vorliebe in den Steinen verstecken, ums Leben) und dafür einen ganzen Tag investiert, aber mehrheitlich nervt es mich, wenn ich durch den Lärm der Gartenpfleger und Hobbygärtner am Samstag belästigt werde. Mir gibt die Artenvielfalt (Pflanzen, Tiere, Insekten) in meinem Garten die Gewissheit, dass ein verwahrlost wirkender Garten für viele Lebewesen ein Biotop sein kann, in dem ich meinen Kindern einmal Tiere und Pflanzen zeigen kann, welche nur noch schwer zu finden sind... Ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder etwas Neues in meinem Garten entdecke, und wenn es sich in den Augen anderer Gartenbesitzer und Gartenbesitzerinnen um Unkraut, oder ein lästiges Stechinsekt handelt.
Durch den sparsamen Einsatz (nicht NUR aus Bequemlichkeit) von elektrischen und benzinbetriebenen Gartengeräten schone ich zudem Ressourcen und die Umwelt. Zum Glück beobachte ich aber auch bei meinen Nachbarn eine zunehmende Tendenz zu naturbelassenen Gärten.

H. Weinbuch 04D

2 Kommentare:

Schorsch hat gesagt…

Musst mir mal deine Adresse für eine Exkursion geben, dann komme ich mit der Klasse mal zu dir nach Hause:-)
Geht mir ähnlich und finde auch, dass viele Menschen viel zu viel Wert auf Ästhetik in den Gärten legen und dabei oftmals die Natur als Heimat vieler Tiere vergessen. Ich "streite" oft mit meinem Vater, dass er doch die Wiese hinterm Haus nicht "Englisch" mähen soll. Da die Wiese an einen kleinen Bach und an den Wald grenzt würde eine Wildwiese prächtig wachsen. Und sowieso nichts ist doch schöner als die Ästhetik der frei wuchernden Natur.....

G. Lanter LG G 04

baumnuss hat gesagt…

Ich finde deinen Blog sehr interessant und kann deiner Aussage nur zustimmen. Auch ich bin sehr naturverbunden und schätze es, mich in der Natur aufzuhalten und immer wieder Neues und Spannendes zu entdecken.

Dein Garten scheint ein richtiges Paradies für Tiere und Pflanzen zu sein. Leider denke ich, dass immer weniger Menschen auf dieser Welt, diese Vielfalt schätzen und achten. „Schein ist Sein“ ist oft das Motto unserer Gesellschaft und zu viele Menschen lassen sich von diesem Motto beeinflussen. Diese Leute werden immer oberflächlicher und verlieren somit die Verbundenheit zur Natur. Dabei vergessen sie, dass sie abhängig von der Natur sind.

Ich wünsche mir, dass die Menschen vermehrt die Augen öffnen und Engagement zeigen.

Sabrina Gort LGC 04