Montag, 7. Mai 2007

Bananenschmaus.

In meinem Leben gibt es so gut wie nichts, was nicht mit der Energie zu tun hätte. Das beginnt schon am Morgen vor dem Aufstehen, wenn der Wecker klingelt, bis ich am Abend das Licht lösche. Und auch in der Nacht wird mein Schlafzimmer von den Strassenlaternen draussen erhellt.
Beim Verzehr einer Frucht, denke ich vielleicht nicht gerade an den Energieverbrauch. Und trotzdem verzehre ich beim Essen einer Banane eine Unmenge an grauer Energie. Bevor die Banane geerntet werden kann, müssen die Plantagearbeiter, diese pflegen, sie allenfalls gegen Schädlinge behandeln, überflüssige Bananen rausschneiden, sie stutzen, in Plastik wickeln etc. Nach der mühevollen Ernte der unreifen, schweren Bananenstauden werden sie von Arbeiterinnen sortiert, gewaschen und schliesslich sorgfältig verpackt. Bananen gehören zu denjenigen Pflanzen (wie auch die Tomate) die nach der Ernte weiterreifen. Sind sie erst einmal gepflückt, wären sie nach gut drei bis fünf Tagen essreif. Also noch bevor sie in der Schweiz angekommen sind. Deshalb werden sie gekühlt transportiert. Darüber, dass diese beiden Sachen viel Energie verbrauchen, muss ich hier nicht mehr schreiben. In Europa angekommen werden sie wiederum in Kühlhäusern gelagert. Und zwei Tage bevor sie verkauft werden aus der Kühle genommen. Von dort werden sie in die einzelnen Läden verteilt. Von Verkäuferinnen und Verkäufer eingeräumt. Zu diesem Zeitpunkt hat die einst grün geerntete Banane einen gelben Tatsch bekommen, mit ein paar grünen Stellen oben und unten. Wenn die Banane nun gekauft wird, ist sie noch nicht essreif. Nun muss ich sie noch lagern. Vielleicht einen Teil im Kühlschrank, damit sie nicht alle zur gleichen Zeit reif werden. Än Guetä!!!!

Séverine Scholz

1 Kommentar:

ludok hat gesagt…

Da bin ich ja froh, bin ich selber keine Banane. So eine stressige Reise würde ich gar nicht überleben. Zuerst einer grossen Hitze ausgesetzt, dann gekühlt usw. Und diesen Aufwand nur, damit wir etwas Exotisches zu essen haben. Das heisst, der Aufwand ginge ja noch, da so viele Arbeitsplätze gesichert sind. Aber was ist mit der Energie? Die Energie für die Kühlhäuser aber auch der Treibstoff für die Schiffe und Flugzeuge? So gesehen sollten wir uns wieder unseren Äpfel der Schweizer Bauern widmen....

Daniel Koller LG C 04