Sonntag, 20. Mai 2007

18 Jahre - Recht auf Freiheit?

Ihre Posts haben mich bewegt und regen mich zum Nachdenken an. Insbesondere hat mich die Aussage „Eigentlich geht es immer ums gleiche“ betroffen gemacht – dabei ist ja vor allem Ihr Fokus der Energie gemeint.
Als ich gerade 18 Jahre alt war, hatte ich die Gelegenheit, eine alte Suzuki-TS-125 zu kaufen: eine Dreckschleuder sondergleichen! Bislang das Velo DAS Hauptverkehrsmittel...und geändert wurde das nicht, die Kosten waren für mich zu hoch, als dass ich damit viel herumkurven hätte können. Was aber war es, das mich dieses Vehikel kaufen liess? Der Drang nach Freiheit, nach der grossen weiten Welt. Immer mit wenigstens einem Hauch von schlechtem Gewissen unterwegs, später mit einer schweren Maschine, später mit Auto; bisweilen war das schlechte Gewissen klein, bisweilen gross. Und so wäre es mit vielen Beispielen!
Die wirklich „grosse Wende“ kam in meinem Leben mit den eigenen Kindern: mich erinnernd, wie viel Vorwürfe ich jeweils meinen Eltern, vor allem dem Vater gemacht hatte, liess mich nachdenklich werden und mich wieder vermehrt mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Lebenswelt ich meinen Kindern übergeben möchte!
Ich bin als Mensch eingebunden in diverse Netzwerke, Strukturen, in diverse „Gesetze“, welche mich zu einem mehr oder weniger bestimmten Verhalten „zwingen“, und wenn es auch so scheinbar kleine Dinge sind, wie die Kleider, welche „man“ zum Arbeiten anziehen sollte. Es ist die Norm, die mitbestimmt. Es ist das „Eingespielte“ ... das mich beispielsweise im Supermarkt einkaufen lässt – die Birnen aus Südafrika oder das Bier aus Mexiko („Corona“) vom Samstagabend lassen grüssen!
Ich persönlich aber glaube, dass jeder Einsatz zählt, auch jeder kleine!
Die kalte Dusche am morgen ist scheinbar vielleicht ein Tropfen auf den heissen Steindas Beispiel aber könnte ausstrahlen, auch über die Netzwerke, in welchen sich Mensch befindet und über welche er kommuniziert.
Ich persönlich glaube aber auch, dass es nicht nur dieser Prozess ist, welcher eine „Wende im grossen Stil“ bewirkt, sondern dass es ist ...beispielsweise der Staat oder die Staatengemeinschaft! Ich glaube nicht, dass sich die Lösungen nur im Kleinen anbahnen – ich glaube, dass in den Fragen der nachhaltigen Entwicklung es notwendig ist, die Steuerung durch Institutionen und Gremieneinen Teil der Menschen „zum Glück zu zwingen“ – auch wenn es für einen 18-Jährigen bedeuten könnte, die „Freiheit“ auf zwei Rädern eher mit dem Velo zu finden!

1 Kommentar:

homer hat gesagt…

Lieber Herr Orbiter ;-)))

Das mit dem Töff beeindruckt mich wiederum... Wie ich schon in einigen Posts verlauten liess, konsumiere ich meist bewusst. Aber was das Geknatter eines Oldtimers angeht, da werde ich schwach. Aber: Ich geniesse solche Gefährte auch bewusst sparsam. Ist es die Freiheit welche (meist) den Mann reizt? Ich frage mich sehr oft, was es sein könnte. Manchmal entschuldige ich meine Liebhaberei mit Nachhaltigkeit, d.h. ich fahre einen Oldtimer (Töff und Auto), erhalte damit Kulturgut (ja, auch Fahrzeuge gehören zum Kuklturgut) und schone Ressourcen, welche für die Produktion eines Neufahrzeugs gebraucht würden. Klar, ich bewege diese Fahrzeuge nicht im Alltagsgebrauch, dann ist diese Argumentation hinfällig, ich weiss... Trotzdem habe ich kein schlechtes Gewissen, denn wie gesagt: Ich fahre sie selten und nur ganz bewusst - ich fahre nicht einfach in der Gegend herum, ich benütze sie zum Vergnügen, verbunden mit einer Aktivität, welche ich sowieso mit dem katalysatorbewehrten Auto machen würde. Konkret heisst das, ich habe auch schon jemand in Zürich mit meinem Oldtimer besucht, anstatt mit dem Alltagsauto. Die Reise dauerte Überland zwar "etwas" länger, dafür hatte die Fahrt auch eine nachhaltige Wirkung. Wir hatten einen sehr schönen Tag, haben in einem ausgezeichneten Restaurant gegessen (Arbeitsplätze, regionale Produkte!!) und fühlten uns erholter als wenn wir in einer Stunde nach Zürich gebolzt wären... Wir waren für einen Weg 4 Stunden auf Achse ;-))) mit Pausen...
Aber dass sie mexikanisches Bier trinken, das javascript:void(0)wundert mich schon ein wenig. Ich habe auch schon welches getrunken, ich habe es aber wenigstens nicht selbst gekauft! Tsstsss...

H. Weinbuch 04D