Montag, 16. April 2007

Nachhaltige Entwicklung in meinem alltäglichen Umfeld

Morgen früh bei Herr Schweizer:
Der Radiowecker hat schon wieder viel zu früh geklingelt. Die Nachttischlampe wird angeknipst und etwas Undeutliches vor sich her gebrummt. Noch etwas verschlafen tapst Herr Schweizer ins Badezimmer. Damit er auf dem Flur nicht stolpert schaltet er auch hier das Licht ein, obwohl es draussen schon dämmert. Im Badezimmer wird ebenfalls als erstes Licht gemacht. Einen Blick in das noch müde und bleiche Gesicht verrät ihm, dass da noch etwas fehlt: eine Tasse Kaffee. Also schlendert er Schlafbetrunken in die Küche. Auch hier verzichtet er nicht auf das elektrische Licht. Eines an der Decke und eines über dem Spülbecken. Die Bewegung ist jeden Morgen die selbe. Nach dem Wasserkocher greifen, Deckel mit dem Daumen aufklappen, Wasserhahn anstellen, Wasserkocher wegziehen, Deckel zu auf den Untersatz stellen, den Schalter umlegen, Wasser abstellen. Das Kaffeepulver wird in eine Tasse gekippt. Ein nachdenkliches Streichen über sein Kinn erinnert ihn daran, dass er sich eigentlich rasieren wollte. Also zurück ins Badezimmer den Rasierapparat eingesteckt und los gehts. Dann folgt die mordendliche Dusche. Danach schnell die Haare föhnen, anziehen. Zurück in die Küche. Das Wasser, dass er gekocht hat ist nur noch lau warm. Also nochmals erwärmen. Danach werden die Butter und Konfitüre aus dem Kühlschrank geholt. Eine Notiz am Kühlschrank erinnert ihn daran, dass er noch vor dem Losfahren eine Mail schreiben sollte. Also nichts wie los den Computer hochfahren. Während dessen dann doch mal das heisse Wasser über das Kaffeepulver giessen. Zurück an den Computer, in aller Eile das Mail schreiben. Zurück in die Küche geflitzt, frühstücken. In aller Eile die Zähne putzen, natürlich elektronisch. Schuhe anziehen, Autoschlüssel fassen, und so schnell wie möglich aus dem Haus, denn Herr Schweizer ist schon wieder viel zu spät dran!Kurz bevor er bei der Arbeit ankommt, fällt ihm ein, dass er den Computer nicht heruntergefahren hat. Und hat er das Licht in der Küche gelöscht? Naja, denkt er, so schlimm ist das ja nicht wenn der Computer ausnahmsweise einmal für einen ganzen Tag läuft. Ohne einen weiteren Gedanken daran geht er ins Büro.
Ein ganz schöner Energiesparer unserer Herr Schweizer oder?

2 Kommentare:

homer hat gesagt…

Hmm... Ich denke, so läuft bei vielen Schweizern die erste Stunde nach dem Aufstehen ab. Gerade bei den vielen kleinen, alltäglichen Handlungen könnte in Summe (wenn nahezu alle mitmachen würden) eine ganze Menge an Energie gespart werden. Ich habe jetzt gerade das Licht in meinem Arbeitszimmer eingeschaltet, um die Beschreibung des Modulnachweises für M&U aus meinem Rucksack zu nehmen. Ich versuche es nun ohne Licht - es ist zu dunkel...

H. Weinbuch LG04D

ludok hat gesagt…

Ich frage mich auch oft, was Herr und Frau Schweizer wohl ohne Strom machen würde. Wir sind, was den elektrischen Strom belangt, viel zu verwöhnt. Wir geraten in Panik, wenn eines Mittags aufgrnd eines Stromausfalls der Kochherd nicht funktioniert oder wir für ein paar Minuten im Dunkeln sitzen. Unsere Grosseltern waren sich gewöhnt, ohne Strom zu leben. Unsere Eltern kennen es kaum und wir schon gar nicht mehr. Für unsere Kinder ist es nicht mehr vorstellbar, was man ohne Strom machen könnte. So stellte ich den Kindern in einem Praktikum einmal die Frage, für welche Aktivitäten im Alltag sie keinen Strom bräuchten. Es war so still im Schulzimmer wie schon lange nicht mehr. Kein Wunder! Mit Fernsehen, Gameboy, Computer etc. sind die heutigen Kinder doch sehr "energielastig".

Daniel Koller LG C 04